Im Jahr 2009 wurde mit der Hilfe zahlreicher Dorfbewohner, des Autors Roland Linde und zahlreicher Archivdokumente eine Dorfchronik geschaffen. Auf rund 300 Seiten und mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen beschreibt sie die bewegte Geschichte des Dorfes von der Gründung im Mittelalter bis in die Neuzeit.

Noch sind einige Exemplare der Dorfchronik vorhanden, sie können über den Vorstand des Heimatvereins bezogen werden. Kontaktdaten finden sich auf der Seite „Kontakt“.

Im folgenden finden Sie einen kurzen Ausschnitt aus dem Inhalt.

Von 1869 bis 1872 schuf die Hannover-Altenbekener-Eisenbahngesellschaft (HAE) eine Bahnverbindung von Hannover über Hameln, Bad Pyrmont und Steinheim nach Altenbeken, was den Anschluss an die 1853 fertiggestellte Bahnstrecke Hamm-Warburg ermöglichte.

[…]

Schon bald wurde der Wunsch nach einem Haltepunkt in Wöbbel laut, doch dauerte es lange, bis er erfüllt werden konnte. Im August 1910 schreib Ortsvorsteher Theilmeier namens des Ortsvorstehers der Gemeinde Wöbbel an die Fürstliche Staatsregierung in Detmold: Solange die Eisenbahn an unserem Orte vorbeifuhr (…) bestand unter den Dorfbewohnern der lebhafteste Wunsch, eine Haltestelle zu bekommen. Entsprechende Anträge seien früher abgelehnt worden, weil vom Orte aus keine feste Brücke über die Emmer führt. Die Bahngleise verliefen nämlich auf der dem Dorf gegenüberliegenden Seite der Emmer. Doch dieser Mangel, so Theilmeier, sei schon vor längerer Zeit behoben worden.

[…]

Die Eisenbahndirektion Hannover schrieb der Regierung Detmold, das Vorhaben sei nicht kostendeckend zu realisieren, es sei ein Zuschuss von 7000 Mark zu den Baukosten notwendig. Es dauerte anderthalb Jahre, bis die Finanzierung stand: Die Amtsgemeinde Schieder gab 1000 Mark, die Gemeinde Wöbbel 2500 Mark (und einen kostenlosen Bauplatz), das durch Elise von Donop vertretene Rittergut Wöbbel als selbstständige Gemeinde 2000 Mark, die restlichen 1500 Mark bewilligte der lippische Landtag. Am 31. Mai 1912 teilte die Eisenbahndirektion Hannover der Regierung in Detmold mit: Der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten in Berlin hat die Einrichtung eines Personenhaltepunktes bei Wöbbel zwischen km 87,7 und 87,9 der Strecke Hannover-Altenbeken nach dem anliegenden Plan genehmigt.

Am 1. Mai 1913, noch vor der baupolizeilichen Abnahme, konnte der Betrieb in Wöbbel feierlich aufgenommen werden.

(Aus dem Kapitel „Der Bahnhaltepunkt Wöbbel“, Seite 91ff. der Dorfchronik)